Noch rund zwei Wochen, bis inklusive 05.10., haben Konsumenten die Möglichkeit, über die KONSUM-Ente des Jahres 2025 abzustimmen. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) stellt fünf Produkte der Lebensmittelindustrie zur Wahl, die in diesem Jahr besonders den Unmut von Konsumenten auf sich gezogen haben – etwa wegen Shrinkflation, weiter Herkunft oder einer Aufmachung, die mehr verspricht als das Produkt hält. Das Interesse am Voting ist in diesem Jahr groß: Bisher haben mehr als 8.000 Teilnehmer über das „ärgerlichste Lebensmittel“ abgestimmt – mehr als im Jahr zuvor im gesamten Zeitraum des Votings (7.879 Teilnehmer). Die Teilnahme an der Abstimmung zur KONSUM-Ente 2025 ist noch bis 05.10.2025 auf www.vki.at/ente2025 möglich.
Folgende Produkte wurden vom VKI für die KONSUM-Ente 2025 nominiert (in alphabetischer Reihung):
Asia Green Garden Mie Nudeln – Weite Herkunft: Die Asia Green Garden Mie Nudeln sind bei Hofer in Österreich erhältlich. Eine der Zutaten ist überraschend weit gereist: Das für die Nudeln verwendete Weizenmehl stammt aus Australien. Die Nudeln selbst werden in China hergestellt.
Billa Vitamin Water Himbeere – Hoher Zuckergehalt: Das Billa Vitamin Water Himbeere erweckt den Eindruck eines gesunden Getränks. Doch neben den zugesetzten Vitaminen enthält es auch eine Menge Zucker: In einer 0,5 Liter-Flasche sind rund sieben Stück Würfelzucker enthalten.
Eskimo Magnum – Shrinkflation: Diverse Sorten von Eskimo Magnum, beispielsweise Classic und Mandel, wurden um zehn Milliliter pro Stück verkleinert. Gleichzeitig stieg der Preis um bis zu 14 Prozent.
Mars Protein-Riegel – vermeintliche Fitness mit Aufpreis: Der Mars Protein-Riegel wird als Fitness-Snack verkauft, bleibt aber mit 18 Gramm Zucker und rund 190 Kilokalorien pro Riegel weiterhin eine Süßigkeit. Zudem kommt er rund 80 Prozent teurer als das Original.
NÖM Cremix Pistazie – homöopathische Dosierung: Das Produkt enthält pro Becher umgerechnet zwei Pistazien, obwohl die Aufmachung einen höheren Gehalt vermuten lässt. Für Farbe und Geschmack sorgen zusätzlich Farbstoff und Aroma.
Über den VKI-Lebensmittel-Check und die KONSUM-Ente:
Seit 15 Jahren sammelt der Verein für Konsumenteninformation (VKI) auf der Plattform www.konsument.at/lebensmittel-check Hinweise von Konsumenten, die Unstimmigkeiten oder Mängel bei Lebensmitteln aufzeigen. Der VKI prüft diese Meldungen, holt Stellungnahmen bei den betroffenen Unternehmen ein und macht die Ergebnisse publik. Jede Woche werden zwei neue Beiträge veröffentlicht – insgesamt bereits rund 1.430 Lebensmittel-Checks. Aus diesem Pool werden jene Produkte nominiert, die besonders den Unmut von Konsumenten erregen, und zur Wahl für die KONSUM-Ente des jeweiligen Jahres stehen.
In vergangenen Votings wurden im Rahmen der KONSUM-Ente folgende „Gewinner“ gekürt: „Kotányi Grill Gemüse Gewürzmischung“ (2024 – „Mogelpackung“), „Paw Patrol-Wasser“ (2023 – Abfüllung in Griechenland), „Rama Margarine“ (2022 – Shrinkflation) und „Dr. Oetker Kuchendekor“ (2021 – Zusatzstoff Titandioxid).
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Ein ganz besonderes Jubiläum feierte die Klinische Abteilung für Herzchirurgie am Universitätsklinikum St. Pölten: Seit ihrer Gründung wurden hier bereits 25.000 Herzoperationen unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine erfolgreich durchgeführt.
„Die 25.000. Herz-OP am UK St. Pölten steht sinnbildlich für die hohe Qualität und Verlässlichkeit unserer Kliniken. Mein Dank gilt dem gesamten Team, das mit seinem Einsatz tagtäglich Spitzenmedizin für die Menschen in Niederösterreich ermöglicht“, betont der für die Kliniken zuständige Landesrat Ludwig Schleritzko.
Der 25.000. Patient, Herr Walter Hirschböck, freut sich besonders, Teil dieses Meilensteins zu sein. Bei ihm konnte ein großer, aber gutartiger Tumor erfolgreich aus dem Herzen entfernt werden. Damit reiht er sich in die lange Liste jener Patientinnen und Patienten ein, denen in der einzigen herzchirurgischen Abteilung Niederösterreichs geholfen werden konnte.
Die Erfolgsgeschichte begann 1993 unter der Leitung von em. Prim. Hermann Kassal – damals noch mit einem kleinen Team und lediglich einem Operationssaal, der mit der Dermatologie geteilt wurde. Seither entwickelte sich die Herzchirurgie St. Pölten zu einem der größten herzchirurgischen Zentren Österreichs. 2018 erfolgte unter em. Prim. Christoph Holzinger der Umzug in das neue Haus C mit hochmodernen OP-Sälen, einem Hybrid-OP und einer großen Betten-Normalstation.
Seit Jänner 2024 leitet Dr. Dominik Wiedemann die Abteilung. Zum Jubiläum betont er: „25.000 Eingriffe – das ist eine beeindruckende Zahl. Hinter jedem einzelnen steht ein enormer logistischer und personeller Aufwand sowie ein hohes Maß an fachlichem Know-how. Nur durch optimales interdisziplinäres Teamwork ist Herzchirurgie in dieser Dimension überhaupt möglich.“
Auch Dr. Christoph Hörmann, langjähriger Leiter der Klinischen Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin, unterstreicht die Dimension: „Das bedeutet 25.000 Herzanästhesien, 25.000 Einsätze der Herz-Lungen-Maschine und 25.000 Patientinnen und Patienten, die intensivmedizinisch und pflegerisch betreut wurden.“
Primar Wiedemann blickt zuversichtlich in die Zukunft: „Die Pionierzeit, in der jeder Eingriff noch eine kleine Sensation war, liegt hinter uns. Doch es bleibt genügend zu tun – zu verbessern und weiterzuentwickeln. Unser Ziel ist klar: Die Herzchirurgie am Universitätsklinikum soll sich auf dem hohen Niveau ständig weiterentwickeln.“
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Als „Bankrotterklärung auf ganzer Linie“ und „Offenbarungseid des Totalversagens“ bezeichnete heute die FPÖ-Klubobmann-Stellvertreterin und Sprecherin für Arbeit und Soziales, NAbg. Dr. Dagmar Belakowitsch, den „desaströsen Auftritt“ von Sozialministerin Corinna Schumann in der ORF-Pressestunde. Der Auftritt habe ein erschütterndes Bild von Ratlosigkeit, Inkompetenz und Realitätsverweigerung gezeichnet.
„Wenn eine Ministerin mehrfach betont, dass ihr die eigene Politik ‚keine Freude‘ macht, dann ist das keine Entschuldigung, sondern ein Eingeständnis des eigenen Versagens. Die persönliche Freude der Ministerin ist den unzähligen Pensionisten, die unter der Teuerung und den Belastungen dieser Verlierer-Koalition leiden, herzlich egal, wenn sie sich am Monatsende das Leben nicht mehr leisten können!“, kritisierte Belakowitsch.
Besonders die Aussagen zu den Pensionen seien an Heuchelei nicht zu überbieten. „Ausgerechnet eine rote Gewerkschafterin exekutiert eine Pensionskürzung und stiehlt sich dann mit der Ausrede aus der Affäre, es hätte ihr ‚ja eh keine Freude gemacht‘. Das ist der ultimative Verrat an jener Generation, die unser Land aufgebaut hat, begangen von jener Partei, die sich im Wahlkampf noch als Hüterin der Pensionen aufgespielt hat“, so Belakowitsch.
Die ständige Ausrede, das Budget sei schuld, sei eine Farce, so die FPÖ-Sozialsprecherin weiter: „Während man unseren Pensionisten das Geld nimmt, wirft dieses Ministerium die Milliarden mit beiden Händen beim Fenster hinaus – für Sozialtouristen aus aller Welt, eine ausufernde Asylindustrie und fragwürdige linke NGO-Projekte. Hier wird das Steuergeld der Österreicher verbrannt, während die eigene Bevölkerung verarmt. Das ist keine Budgetknappheit, das ist eine vorsätzliche Politik gegen die Interessen unseres Landes!“
Als Gipfel der Frechheit bezeichnete Belakowitsch die Ankündigung, im Bereich der Sozialhilfe erst einmal wieder Gespräche zu führen. „Die Ministerin kündigt den nächsten Sitzkreis an, um irgendwann über eine Reform zu reden. Das ist eine Verhöhnung der Bürger, die jetzt Hilfe brauchen und nicht in ein paar Jahren! Dieses ständige Aufschieben, diese leeren Worthülsen und die Unfähigkeit, konkrete Lösungen zu präsentieren, sind das Markenzeichen dieser Regierung.“
Die Ankündigung von Quoten für ältere Beschäftigte stießen ebenso auf die Kritik der freiheitlichen Sozialsprecherin: „Die nächste Quote, die unsere Unternehmen mit Bürokratie zumüllen wird. Als würde die Welle an Insolvenzen, die unser Land überrollt, nicht reichen. Der nächste Eingriff in das freie Unternehmertum steht vor der Tür. Maß und Ziel fehlen bei dieser Regierung genauso wie Verantwortungsbewusstsein und Kompetenz. Diese Ministerin und die gesamte Verlierer-Koalition sind am Ende!“
Abschließend forderte Belakowitsch unmissverständlich: „Wer keine Freude an der Arbeit hat, keine Lösungen parat hat und die eigene Bevölkerung im Stich lässt, ist im Amt fehl am Platz. Diese Ministerin ist gescheitert und sollte den Anstand haben, sofort zurückzutreten und Platz für jemanden zu machen, der es kann und will! Wir Freiheitliche sind bereit, mit einem Volkskanzler Herbert Kickl Verantwortung zu übernehmen und eine Politik für unsere Leute zu machen.“
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„Während sich die FPÖ zurecht Sorgen um die Sicherheit des Landes macht, sorgt sich die ÖVP einzig um ihre Freunde und beschimpft mittlerweile aus dem Innenministerium heraus voller Nervosität jeden, der diese Umtriebe stoppen will“, so könnte man den gestrigen innenpolitischen Tag zusammenfassen. Als „letzten Puzzlestein, der die panischen Reaktionen der ÖVP und die Beschimpfungen von Opposition, aber auch von Journalisten und Medien aus dem Innenministerium heraus erklärt“, bezeichnete heute FPÖ-Sicherheitssprecher NAbg. Mag. Gernot Darmann die Enthüllungen der „Krone“ rund um einen Millionenauftrag aus öffentlichen Geldern, mit dem Titel: „Brisante Enthüllung: Millionenauftrag ging an Ehemann von Ex-Ministerin“.
Für Darmann sei dies ein weiterer Beweis für den tiefen Sumpf aus Freunderlwirtschaft und Machtmissbrauch im System der ÖVP. „Und wenn genau in solchen Bereichen dann auch noch Sicherheitslücken entstehen, die die Republik gefährden, dann stinkt das zum Himmel. Während wir Freiheitliche uns Sorgen um die Sicherheit unserer Heimat und die Daten der Bürger und Sicherheitsbeamten machen, sorgt sich die ÖVP offenbar nur um ihre eigenen Netzwerke und darum, wie sie ihre Freunde mit Millionen aus dem Steuertopf versorgen kann. Wer bei solchen Machenschaften, aber auch beim Versuch Sicherheitslücken zu vertuschen ertappt wird und dann auf die Aufdecker aus Politik und freien Medien losgeht – und auch dazu mittlerweile die Infrastruktur und Ministerien missbraucht – entlarvt sich selbst. Die wahren Gefährder für die Sicherheit und die Glaubwürdigkeit unserer Behörden sitzen tief im schwarzen Machtapparat!“, so Darmann.
Der Vorfall reihe sich in eine Chronologie an zuletzt öffentlich gewordenen Sicherheitspannen und Skandalen in ÖVP-dominierten Ministerien ein. Darmann: „Heute offenbart sich, warum die ÖVP gestern so nervös geworden ist: Aus Angst vor den Veröffentlichungen der ‚Krone‘ hat man in einer Panikreaktion zum Rundumschlag ausgeholt. Die ÖVP hat das Innenministerium mittlerweile zu einer parteipolitischen Kampfzone umfunktioniert. Mit dem gestrigen Vorgehen wurde endgültig sichtbar, dass die Volkspartei ein ganzes Ministerium missbraucht, um ihre Macht zu sichern und Kritiker einzuschüchtern. Das ist der tiefe Staat in Reinkultur: ein eng verflochtenes Netz aus Parteiapparat, Behörden und teils systemnahen Medien, das alles daransetzt, Kontrolle zu behalten und Opposition und kritische Medien und Journalisten mundtot zu machen.“
Zusätzliche Brisanz erhalte die Causa durch die internationalen Verflechtungen des Unternehmens: „Besonders heuchlerisch wird das Ganze, wenn man sich ansieht, dass die Firma des Gatten der Ex-Ministerin offenbar Geschäfte mit dem Mullah-Regime im Iran macht, während seine Frau für den saudischen Ölkonzern Saudi Aramco arbeitet. Ein Unternehmen, das derart heikle internationale Verbindungen pflegt, erhält einen hochsensiblen Sicherheitsauftrag von der Republik Österreich. Das ist an Verantwortungslosigkeit nicht zu überbieten. Die ÖVP stellt eine inzwischen nicht mehr überschaubare Sicherheitsgefahr für die Republik dar. Das Fass ist voll, Innenminister Karner und seine Regierungskollegen sind zum umgehenden Rücktritt aufgefordert, um einen weiteren Schaden für die Sicherheit der Bevölkerung zu verhindern“, kritisierte Darmann.
„Wir fordern lückenlose und sofortige Aufklärung! Rund um sämtliche Vergaben im Cyberbereich. Wo ging es eher um Freunde und Verwandte als um die Sicherheit der Republik? Und wurde – falls ein Schaden entstanden ist – versucht sich an den Verantwortlichen zu regressieren? Oder steht auch hier das finanzielle Wohl der Freunde eventuell über dem finanziellen Wohl der Republik? Wer war die mysteriöse ‚Firma B‘ aus dem Rechnungshofbericht, den die ‚Krone‘ zitiert? Wurden Ausschreibungen im Software und Cyberbereich so gestaltet, dass trotz des enormen Umfangs nur ein Anbieter möglich war oder wurden Ausschreibungen sogar umgangen? Welche Aufträge haben Unternehmen mit Freunden oder gar Verwandten von führenden ÖVP-Politikern erhalten? Welche Sicherheitsüberprüfung haben stattgefunden, wenn Unternehmen etwa gleichzeitig im Iran aktiv sind? Diese exemplarischen Fragen und viele weitere Fragen und deren Antworten müssen auf den Tisch, und zwar sofort!“, forderte Darmann abschließend, der ankündigte an der Sache im Sinne der Sicherheit, aber auch im Sinne der Steuerzahler dranzubleiben.
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Die öffentliche Mitteilung von Niki Glattauer zu seinem geplanten assistierten Suizid hat große Aufmerksamkeit erregt. Die Österreichische Palliativgesellschaft (OPG) nimmt die Offenheit von Niki Glattauer zur Kenntnis und hebt gleichzeitig die wichtige Rolle von Palliative Care hervor. Die OPG spricht seiner Familie, seinen Freunden und Kollegen ihr aufrichtiges Beileid aus.
In Österreich bedeutet assistierter Suizid, dass Betroffene den letzten Schritt selbst vollziehen müssen, beispielsweise indem sie das vorgesehene tödliche Präparat eigenständig trinken. Vielen ist dieser Aspekt nicht bewusst.
„Wir respektieren persönliche Entscheidungen. Gleichzeitig möchten wir darauf hinweisen, dass Palliative Care Menschen in ihrer letzten Lebensphase begleitet und ihre Entscheidungen unterstützt und respektiert“, erklärt OPG-Präsidentin Gudrun Kreye. „Palliative Care lindert beispielsweise Schmerzen, Atemnot, Angst und Einsamkeit. Sie schützt Autonomie und Individualität, und das möglichst frühzeitig nach der Diagnose einer unheilbaren Erkrankung.“
Die OPG unterstreicht: Palliative Care lässt niemanden allein. Sie begleitet schwerkranke Menschen, auch wenn diese sich für einen assistierten Suizid entschieden haben, ebenso wie deren Angehörige – in der Erkrankung, am Lebensende und in der Trauer. Palliative Care nimmt einen geäußerten Sterbewunsch ernst und respektiert die Entscheidungen der Menschen. Gleichzeitig versucht sie aber gemeinsam mit den Patientinnen und Patienten sowie ihren Angehörigen, durch angemessene Symptomlinderung und psychosoziale Begleitung Leid zu lindern.
Das Sterben endet nicht mit dem Tod. Auch die An- und Zugehörigen sind in dieser schweren Zeit betroffen und benötigen Unterstützung. In Palliativbegleitungen hören wir oft von Sterbewünschen. Menschen, die einen solchen Wunsch äußern, setzen sich mit dem nahenden Tod auseinander. Es hilft, mit solchen Gedanken Gehör zu finden. Auch das kann Palliative Care bieten. Die meisten Menschen ziehen es jedoch vor, an ihrer Krankheit zu sterben.
Der OPG geht es nicht um ein Gegeneinander, sondern um ein Miteinander, um Respekt und echte Wahlfreiheit. Richtungsweisend ist die Definition der Weltgesundheitsorganisation: Palliative Care beschleunigt oder verzögert den Tod nicht.
Die OPG appelliert eindringlich an Politik und Gesellschaft, den Ausbau der Palliativ- und Hospizversorgung in Österreich in allen Bereichen – insbesondere auch in der Grundversorgung – entschieden voranzutreiben. Dies ist die Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben und eine wirksame Form der Suizidprävention.
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Knapp auffahren und drängeln – das ist für die Österreicherinnen und Österreicher das ärgerlichste Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer und Verkehrsteilnehmerinnen bei einer Fahrt auf den Autobahnen und Schnellstraßen. Mit 63 Prozent deutlich mehr als die Hälfte der Befragten – exakt 1.055 Personen wurden bei der Umfrage des Kuratoriums für Verkehrssicherheit befragt – gaben Dränglern den unrühmlichen ersten Platz bei den unerwünschten Verhaltensweisen im Straßenverkehr. Auf Platz 2 folgt bereits die – allerdings sehr gefährliche – Abwehrreaktion von Bedrängten, nämlich „als Erziehungsmaßnahme“ zu bremsen (48 Prozent). Den dritten Podestplatz der Ärgernisse erhielt der abrupte Fahrstreifenwechsel mit 46 Prozent. Knapp dahinter mit 45 Prozent Ärgerquote landeten alle jene, die (zu) langsam auf dem mittleren oder linken anstatt auf dem rechten Fahrstreifen fahren.
Das eigene Fahrverhalten schätzte der Großteil der 1.055 Befragten hingegen als regelkonform ein. Dennoch gaben immerhin fast 18 Prozent zu, allgemein zu schnell zu fahren, als Drängler erkannten sich 10,3 Prozent wieder und als Blinker-lose Spurwechsler 9,6 Prozent. Beobachtet wird dieses unerwünschte und gefährliche Verhalten aber deutlich häufiger. Jeweils knapp zwei Drittel der Befragten gaben an, Raser, Drängler und Spurwechsler häufig oder sogar sehr häufig zu sehen.
Handy als Gefahrenquelle
Wenn es um die größte Gefahr während einer Autofahrt geht, ist aber das Smartphone mit 66,1 Prozent der Befragten die Nummer 1, die Drängler sind allerdings mit exakt 66 Prozent ganz knapp dran. Und mit 58 Prozent kamen die Spurwechsler auf Platz 3.
Eine bedenkliche Steigerung gab es bei der Frage, ob in den vergangenen fünf Jahren Spannungen zwischen Autofahrerinnen und Autofahrern generell zugenommen haben. 56,3 Prozent sahen dabei ein deutliches Plus, nur 42,3 Prozent waren der Meinung, dass das gleichgeblieben wäre (1,4 Prozent orteten einen Rückgang). Gründe für diese Spannungen? 31 Prozent vermuteten Zeitdruck sowie Stress, 23 Prozent Egoismus und Rücksichtslosigkeit.
Dazu der ASFINAG-Verkehrssicherheitsexperte Bernhard Lautner: „Ablenkung generell und speziell durch die Nutzung eines Handys, vielleicht sogar in Kombination mit zu geringem Abstand, ist die Unfallursache Nummer eins auf unseren Autobahnen. Das Smartphone ist natürlich längst Teil unserer Gesellschaft und es gibt unendlich viele Anwendungen. Während der Fahrt gilt aber nur eine eingeschränkte Nutzung – mit Freisprecheinrichtung zum Telefonieren oder als Navi. Die Ablenkung durch Smartphones ist massiv und daher gefährlich und rücksichtslos. Sich selbst und den anderen gegenüber.“
Den Drang während der Autofahrt zum Mobiltelefon zu greifen, kennen vermutlich alle. Doch welcher Chat, welche Story, welches Foto kann nicht bis zum nächsten Stopp warten? Die Rastplätze der ASFINAG sind dafür bestens geeignet und auch mit W-Lan ausgestattet.
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